Stand 1. Oktober 2023

Curriculum vitae

Jahr Station
seit 10/2023 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HTW Berlin, Arbeitsbereich Informatik und Gesellschaft, bei Professorin Katharina Simbeck. Durchführung des Projekts Standards für Transparente KI (TranKI), gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung.
06/2023-08/2023 Fellow des DFG-Forschungs-Kolleg »Zukünfte der Nachhaltigkeit« an der Universität Hamburg
06/2022 Erfolgreiche Antragstellung für wissenschaftliches Netzwerk (DFG) zum Thema »Emanzipatorische Technikforschung: Verhältnisse zwischen technischem und gesellschaftlichem Wandel«. Laufzeit: drei Jahre.
10/2017-05/2023 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Osnabrück, Institut für Sozialwissenschaften, bei Professor Hajo Holst in mehreren Forschungsprojekten zu Digitalisierung in der Metall- und Elektrobranche sowie zu Wachstums- und Beschäftigungsdynamiken in der Bioökonomie.
12/2017-02/2018, SoSe 2018, WiSe 2019/2020 Vertretung der W2-Professur für Wirtschaftssoziologie an der Universität Osnabrück.
01/2017-03/2017 Fellow der DFG-Kollegforscher_innengruppe »Landnahme, Beschleunigung, Aktivierung. Dynamik und (De-)Stabilisierung moderner Wachstumsgesellschaften« an der Friedrich-Schiller-Universität
04/2016-09/2016 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Soziologie, bei Prof. Dr. Klaus Dörre. Vertretung einer akademischen Ratsstelle.
02/2014-09/2015 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Fachbereich Betriebswirtschaft, bei Prof. Dr. Thomas Sauer im Forschungsprojekt »ROCSET – the Role of Cities in the Socio-Ecological Transition of Europe« (Teilprojekt von »Welfare, Wealth and Work for Europe WWWforEurope«, FP7-SSH, Förderkennzeichen: 290647).
07/2010-08/2016 Promotion (Dr. phil.) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Soziologie, bei Prof. Dr. Klaus Dörre und Prof. Dr. Stephan Lessenich. Promotionskolleg »Zeitstrukturen des Sozialen: Kontinuität und Diskontinuität gesellschaftlicher Entwicklung in der Moderne«. (Eingereicht: Dezember 2015. Verteidigt: September 2016).
10/2004-12/2009 Studium der Soziologie (Diplom) an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nebenfächer: Statisitik und Sozialpsychologie. Vertiefungsgebiete: Organisationssoziologie und Methodologie empirischer Sozialforschung.
2004 Abitur am Ignaz-Kögler-Gymnasium in Landsberg am Lech
1985 Geboren in Aachen

Forschungsschwerpunkte

›Alternative‹ und partizipative Organisationen

Organisationen stellen wir uns in der Regel als hierarchische Veranstaltungen vor, die pyramidenförmig ›von oben‹ Verantwortung tragen und Entscheidungen treffen. Aber es kann auch anders sein: Organisationen können demokratische Kollaboration und kooperative Austauschmechanismen einsetzen, um Verantwortung und Entscheidungen an alle Mitglieder zu übertragen. Beispiele hierfür sind (basis-)demokratische Unternehmen, soziokratische sowie holakratische Organisationsformen oder Kooperativen, die im weitesten Sinne demokratische Verfahren einsetzen, um sich zu organisieren. Die sozialen Prozesse und Praktiken der demokratischen Selbstorganisation sind jedoch wenig erforscht. Ich nähere mich diesen empirisch an, um Praktiken und auch Widersprüche und Konflikte in alternativen und partizipativen Organisationen herausarbeiten zu können.

Nachhaltigkeit und nachhaltiges Wirtschaften

Nachhaltigkeit ist vielleicht das wichtigste Thema unserer Zeit, denn angesichts des Klimawandels, CO2-Emissionen und wachsender Umweltbelastungen ist entschiedenes Handeln wichtiger denn je. In meiner Forschung interessiere ich mich für die technische Dimension, mit der Nachhaltigkeitsprobleme gelöst werden sollen. Sehr viel Hoffnung wird dabei in sogenannte technological fixes gelegt, die die ökologische Krise also durch besonders wirksame und ausgeklügelte technologische Innovationen lösen soll. Die Möglichkeiten der technischen fixes sind aber oftmals begrenzt oder produzieren neue Nebenfolgen, die ihren Wirkungsgrad beschränken. Mich interessiert, wie neue Technologien in bereits entwickelte und erprobte Infrastrukturen mit eingesessenen Akteuren eintreten: Konflikte um Marktanteile, Marktmacht und Deutungshoheit oder gesellschaftliche Akzeptanz sind hier vorprogrammiert. Ein zweiter Aspekt an diesem Thema stellt für mich die Frage nach Wirtschaftsprozessen und ihrer Nachhaltigkeit dar: Eine wachsende Wirtschaft verspricht nicht nur Wohlstand, sondern auch soziale Absicherung, geht allerdings zu Lasten der Natur. Nachhaltiges Wirtschaften befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen einem sozialem, ökonomischem und ökologischem Nachhaltigkeitsverständnis und produziert Zielkonflikte, die gesellschaftlich ausgehandelt werden müssen.

Critical Management Studies

Die sogenannten Critical Management Studies bilden ein sehr heterogenes und durchmischtes akademisches Feld, das sich einfach gesagt mit der Entstehung und Verbreitung von Managementwissen und -praktiken befasst. Während beispielsweise die Betriebswirtschaftslehre oder Business Schools funktionalistisch und positivistisch auf Management blicken, um die Leitung von Abteilungen und Führung von Menschen ›besser‹ und ›effizienter‹ zu machen, fragen die Critical Management Studies nach verborgenen Machtstrukturen und politischen Dynamiken, die dem Handeln von Manager:innen zugrunde liegen. Auch interessiert sie sich für die gesellschaftlichen Wissensbestände und wie diese vorgeben, was Management ist, wie es agiert und wie es beispielsweise ›gute‹ Organisation versteht und dadurch auch beeinflusst, wie Management auf Arbeiter:innen und Arbeitsprozesse blickt. Hier interessiere ich mich für verborgene und verschleierte Macht- und Herrschaftsbeziehungen, die insbesondere in betrieblichen Strukturen wirken, die vordergründig auf ein hohes Maß an Autonomie setzen, jedoch hintergründig durch diese Autonomie durch Sachzwänge wieder einschränken.